Rally Dakar 2015

3. Januar 2015

Jetzt erst recht – Dirk von Zitzewitz, die „Dakar“ und das Podium


Buenos Aires, 03. Januar 2015. Herkules-Aufgabe für den „Dakar“-David: Dirk von Zitzewitz greift bei der legendären Rallye Dakar erneut nach dem Podium. Der erfolgreichste Beifahrer in der Südamerika-Historie der Wüstenrallye startet in den Motorsport-Marathon durch Argentinien, Chile und Bolivien vom 04. bis 17. Januar erneut gemeinsam mit Giniel de Villiers und dem Hallspeed-Team, das einen Toyota Hilux „made in South Africa“ einsetzt. Die Herausforderung ist für das kleine Team größer, die Vorbereitung besser denn je. Die Goliaths zu ärgern – das neu eingeschriebene Werksteam von Peugeot und die Seriensieger X-raid-Mini – und beim siebten Versuch das fünfte Mal auf das Podium zu fahren ist das große Ziel. Und womöglich mit einer XXL-Portion Glück am Ende zu siegen. Dirk von Zitzewitz: „Wir haben enormen Respekt vor Peugeot und X-raid-Mini. Ein neues Werksteam hüben und die Platzhirsche drüben – 2015 wieder auf das Podium zu fahren wäre bereits wie ein Sieg für uns. Doch nicht nur unsere Gegner, auch wir haben uns bestmöglich vorbereitet. Der Hilux ist nun leichter, hat mehr Leistung und eine komplett neue Gewichtsverteilung. Die Tests waren viel versprechend. Keine Frage: Wir wollen wissen, wo wir nach dieser Kraftanstrengung der Hallspeed-Mannschaft nun stehen. Ebenfalls keine Frage: Giniel und ich werden in den kommenden zwei Wochen jeden Tag das absolute Maximum geben. Wir haben 2012 mit Platz drei und 2013 mit Platz zwei alle Erwartungen bei weiten übertroffen. Vielleicht gelingt es uns diesmal wieder. Dazu braucht es das perfekte Rennen.“Profilbanner-fb

Mehr Podium gibt’s nicht: das erfolgreichste Duo der südamerikanischen „Dakar“-Historie

Sechs Ausgaben der „Dakar“ in Südamerika, viermal auf dem Podium, davon einmal die Sieger – Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz sind das erfolgreichste Duo seit 2009, als sie die Premieren-„Dakar“ in Argentinien und Chile gewannen. Kein Fahrer, kein Beifahrer hat in der Einzelbilanz gleichviel Podestränge vorzuweisen. Wann immer Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz – seit 2006 – gemeinsam bei der Rallye Dakar antraten haben sie gemeinsam auch das Ziel erreicht. Deshalb lautet für Mr. und Mr. Zuverlässig au
ch 2015 das Ziel, erneut auf das Podium zu fahren. Kein leichtes Unterfangen. Mit Peugeot steigt in dieser Saison ein weiteres Werksteam in die Rallye Dakar ein – und das mit einer extrem starken Fahrer- und Beifahrer-Besetzung. Carlos Sainz/Lucas Cruz treten für die Mannschaft mit dem Extrem-Buggy an und in ihnen die „Dakar“-Sieger 2010. Ihre Teamkollegen Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret haben die „Dakar“ bereits fünf Mal gemeinsam im Automobil gewonnen – ein einsamer Spitzenwert. Auch X-raid-Mini, das wenigstens als Semi-Werksteam gilt, geht mit Vorjahressieger Joan „Nani“ Roma, der von Michel Périn navigiert wird, sowie dem Sieger von 2011, Nasser Al-Attiyah, ins Rennen. Insgesamt nehmen am 04. Januar zehn Semi-Werks-Mini das Rennen auf.

Odyssee? Odyssee? Welche Odyssee?

Wir befinden uns im Jahr 2014 nach Christus. Die ganze „Dakar“-Welt verliert wertvolle Zeit mit massiven Navigationsfehlern. Die ganze „Dakar“-Welt? Nein! Ein kleines unbeugsames Dorf in Ostholstein hat seinen besten Mann geschickt, stets den perfekten Weg zu finden. Denn die permanent nötige Improvisation wird bei Dirk von Zitzewitz aus Karlshof mit „F“ statt mit „V“ geschrieben. Während alle Top-Teams bei der vergangenen Rallye Dakar Zeit durch Fehlinterpretation des sogenannten Road Books verloren, blieb Dirk von Zitzewitz als einziger Top-Navigator fehlerfrei. Auch bei der anstehenden Ausgabe 2015, die der Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation) wie im Vorjahr mit „The Odyssey“ betitelt hat, braucht es neben Giniel- wieder Genie-Streiche, im die Miniatur-Chance auf ein Podiumsresulrat zu nutzen. Damit die Fehlerquote gewohnt gering bleibt, hat sich Dirk von Zitzewitz erneut akribisch auf die kommenden zwei Wochen vorbereitet und im Vorwege der „Dakar“ intensives Kartenstudium betrieben. Ein Garant ist das keineswegs: An jedem „Dakar“-Tag ist neben den Handwerk auch die Kunst gefragt – und damit der Instinkt, das Road Book korrekt zu interpretieren.

Der beste Hallspeed-Hilux aller Zeiten: Geheim(st)favorit mit über 420 PS

Er stellt eher eine Evolution als eine Revolution dar, dennoch ist er der beste Hallspeed-Hilux aller Zeiten – die über 420 PS starke Pritsche „made in South Africa“. Das Mannschaft von Glyn Hall verbesserte den „Bakkie“, wie Pick-ups in Südafrika genannte werden, in vielen Details. Das Reglement kam dem Toyota Hilux für die 2015er-Dakar leicht entgegen. 60 Kilogramm weniger Gesamtgewicht für den Hilux – 60 mehr für den „Dakar“-Goliath X-raid-Mini. Aus 100 Kilogramm Mehrgewicht wurde so ein verglichen zum Seriensieger um 20 Kilogramm leichterer Herausforderer mit 1.877,5 kg Gesamtgewicht. Der Luftmengenbegrenzer durfte zudem um einen auf 37 Millimeter vergrößert werden. Den größten Schritt unternahm Hallspeed aber mit einer neuen Gewichtsverteilung. Die drei Ersatzräder wanderten von der Pritsche unterhalb des Cockpits und an die Seite hinter die Türen. Damit rückten 120 Kilogramm Balast in Richtung Fahrzeugmitte und zwischen die Achsen. Das macht sich in einem besseren Handling auf gewundenen, Rallye-WM-ähnlichen Strecken bemerkbar. Eine weitere Evolution: Ein weiterentwickeltes Fahrwerk, das vor allem bei Landungen nach Sprüngen ein großes Plus ausmacht.

Nur für echte Kerle – die Rallye Dakar, Jahrgang 2015

Wertungsprüfungen von 750, Tagesetappen von über 1.000 Kilometern Länge – die Rallye Dakar ist schon auf dem Papier etwas für echte Kerle. Das, was Zahlen nicht ausdrücken, ist die wahre Herausforderung. Auf der größten Runde im weltweiten Motorsport, eine Schleife von 9.111 Kilometern Länge mit Start und Ziel in Buenos Aires, durchquert die „Dakar“ Argentinien, Chile und Bolivien. Zwei Andenquerungen mit Meereshöhen knapp unterhalb der 5.000-Meter-Marke, die Gluthitze der Sierras Pampeanas Argentiniens, die unwirtliche Atacama-Wüste Chiles und die erstmalige Durchquerung Boliviens im Rallye-Tempo für die Teilnehmer der Automobilwertung bilden die Schlagworte des „Dakar“-Jahres 2015. Gerade der einzige Tag in Bolivien wird es in sich haben: Erstmals seit 2009 steht dann eine sogenannte Marathon-Etappe auf der Agenda, bei der ein abendlicher Service nur durch die Teilnehmer selbst erfolgen darf. Besondere Schwierigkeit dabei: Auch eine Hilfe durch die von den Teams eingeschriebenen Race-Trucks ist nicht möglich. Die passende Wertungsprüfung bringt die Benziner, wie es der Hilux ist, angesichts geringen Sauerstoffanteils der Luft mächtig zum Keuchen.

Kurvige Bergpässe auf Schotter, kurze und weiche Dünen, turmhohe, steile und bewachsene Sandberge, Geröllabschnitte sowie der pudrig-fiese Fesh-Fesh-Sand – auch die Ausgabe 2015 wird typisch „Dakar“. Doch nicht nur Fahrern und Material wird bei der Mutter aller Wüstenrallyes wieder viel geboten – auch den Navigatoren. Trockene Wüste, zerklüftete Felslandschaften und Labyrinthe in ausgetrockneten Flussbetten fordern Fähigkeiten und Instinkt der Beifahrer heraus. Nur die besten Kombinationen aus Fahrer, Beifahrer und Material, die das taktische Gemisch aus Vorsicht und Attacke am besten verwalten, werden 2015 die Podiumsplätze unter sich ausmachen.

Das wird … Etappe 01

(Buenos Aires–Villa Carlos Paz, Sonntag, 04. Januar 2015)
Verbindung: 663 km; Prüfung: 170 km
WP-Start erstes Auto: 10:32/14:32 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 11:47/15:47 Uhr

Flat-out in die Rallye Dakar! Der Start zur 2015er-Ausgabe der legendären Wüsten-Rallye wird schnell – etwa 136 Kilometer in der Stunde geben die Organisationen als erwartete Durchschnittsgeschwindigkeit an. Es geht über Feldwege, zwischen Zäunen und zahlreichen 90-Grad-Kurven nach links und rechts entsprechend lang und häufig geradeaus. Einer der größten Gegner des Tages wird gleich zu Beginn der allgegenwärtige Staub sein. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz gehen als viertes Auto auf die Eröffnungsroute. Das Ziel: Villa Carlos Paz, das jährlich im argentinischen Herbst (April/May) Gastgeber der Rallye-Weltmeisterschaft ist – die Hochburg des Drifts, hunderttausende begeisterte Fans inklusive.

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