Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz erobern „Dakar“-Gesamtrang zwei

5. Januar 2016

San Salvador, 05. Januar 2016. Mittendrin und voll dabei – Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz liegen nach drei Tagen bei der Rallye Dakar auf Rang zwei der Gesamtwertung. Auf der Etappe von Termas de Río Hondo nach San Salvador erreichten die „Dakar“-Sieger von 2009 Tagesrang vier, blieben ihrer konstant-flotten Fahrweise treu und übertreffen damit bereits die Erwartungen. Der Tagessieg ging erneut an die Rallye-Rekordweltmeister Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC) im Werks-Peugeot, der wie der X-raid-Mini der Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F) zu den absoluten Favoriten zählt. Al-Attiyah/Baumel sicherten sich hinter Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E, Peugeot) Tagesrang drei.

Das Prinzip Konstanz galt am dritten Tag nicht nur für die Leistung von „GdV“ und „DvZ“, die ihr gutes Tagesresultat trotz eines Reifenschadens auf den abschließenden 20 Kilometern ins Ziel retteten, sondern auch für das Wetter: Regen hatte die auf 201 Kilometer verkürzte Prüfung wieder in eine Rutschpartie verwandelt. Die nachfolgenden Prüfung der Lkw-Wertung auf der identischen Strecke wurde abgebrochen – die Strecke war unpassierbar geworden.

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Das ist … das Zitat des Tages

„Die Etappe war schön zu fahren und wir finden langsam in unseren Rhythmus. Wir mussten aber heute auch extrem vorsichtig sein, denn der Regen hatte die Strecke hier und da extrem rutschig gemacht. An diesen Stellen war es leicht, das Auto durch eine Dummheit kaputt zu machen. Gegen Ende hatten wir noch einen Plattfuß, den wir nicht gewechselt haben – das hätte einfach zu lang gedauert, hat aber insgesamt etwas Zeit gekostet. Alles in allem sind wir mit unserem Ergebnis sehr zufrieden. Hut ab vor Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen, die bei ihrem ‚Dakar‘-Debüt einen super Einstand haben.“

Dirk von Zitzewitz nach Etappe 03

Das war … Etappe 03 (Termas de Río Hondo–San Salvador)

Prüfung: 314 km, gesamt: 663 km (Prüfung verkürzt auf 201 km)

Vorläufiges Gesamtergebnis nach Etappe 03

01. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Peugeot, Peugeot. 6:01.42 Std.

02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, + 5.03 Min.

03. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Peugeot, +5.15 Min.

04. Mikko Hirvonen/Michel Périn (FIN/F), Mini, + 5.52 Min.

05. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F), Mini, + 6.39 Min.

06. Leeroy Poulter/Rob Howie (ZA/ZA), Toyota, + 6.43 Min.

Das wird … Etappe 04 (San Salvador–San Salvador, Mittwoch, 06. Januar 2016)

San Salvador (RA)–San Salvador (RA), Prüfung: 429 km, gesamt: 629 km

WP-Start erstes Auto (Rallye-Zeit/Deutsche Zeit): 09:11/13:11 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 13:16/17:16 Uhr

Deutschsprachige TV-Erstausstrahlungen: 06. Januar 2016, 20:30–20:35 und 23:00–23:30 Uhr auf Eurosport1

Lang wird’s, hoch geht’s – die Schleife um San Salvador ist der erste Teil einer sogenannten Marathon-Etappe, bei der am Abend kein Service durch die Mechaniker, nur von den Teilnehmern selbst erlaubt ist. Es geht rauf auf 3.500 Meter über Normalnull, oder um es mit Dirk von Zitzewitz zu sagen: „Ich kann den Hilux jetzt schon schnaufen hören.“ Denn große Höhe spielt in die Karten der Diesel-angetriebenen Konkurrenz. „Wir müssen versuchen zu retten, was zu retten ist“, so „DvZ“. Die Strecke selbst variiert zwischen sandigem und felsigem Untergrund. Es wird anstrengend für Fahrer und Beifahrer, gerade weil das Tempo eher hoch bleibt.

Das ist … Dirk von Zitzewitz

Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene „Dakar“. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2016 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die fünfte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen zwölf Podiumsresultate, davon fünf Siege zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

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