Dirk von Zitzewitz auf erster „echter“ Etappe Vierter

4. Januar 2016

Termas de Río Hondo, 04. Januar 2016. Der (fast) perfekte Einstand – Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben auf der zweiten Etappe der Rallye Dakar Gesamtrang vier übernommen und sich damit schon früh in eine gute Position gebracht. Auf der ersten wahren – wenngleich wegen widrigen Wetters auf 387 Kilometer verkürzten – Prüfung des Wüstenklassikers waren nur drei Duos schneller als „GdV“ und „DvZ“. Unter anderem die „Dakar“-Debütanten Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC) im Werks-Peugeot, für die die Rallye-WM-typische Etappe wie zugeschnitten war, sowie deren Teamkollegen Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F). De Villiers/von Zitzewitz platzierten ihren von Toyota Gazoo Racing SA eingesetzten Hilux auch vor den favorisierten X-raid-Mini von Mikko Hirvonen/Michel Périn (FIN/F), die Fünfte wurden und Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F) auf Platz acht.

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Die durch die Sierra de Córdoba führende Route forderte auf Anhieb „Dakar“-typisch Mensch und Material. Nach dem nur elf Kilometer langen Prolog am Samstag sowie der am Sonntag abgesagten ersten Etappe bildete das Teilstück zwischen Carlos Paz und Termas de Río Honda den eigentlichen „Dakar“-Auftakt, auf dem bereits einige Favoriten Zeit einbüßten. Der Grund: ein riesiges, fast unüberwindliches Schlammloch bei Kilometer 185.

Das ist … das Zitat des Tages

„Wir sind recht gut durchgekommen durch diese erste wahre, dafür sehr heftige Etappe. Bei Kilometer 185 wartete das Schlammloch des Grauens auf uns – extrem lang und schwer zu überwinden. Einige andere sind dort steckengeblieben, wir sind aber prima durchgekommen. Alles in allem sind wir zufrieden mit Platz vier. Das lässt sich für den Anfang richtig gut an. Es kommen ja noch elf nicht weniger heftige Tage auf uns. Unsere Ausgangslage jedenfalls ist gut.“

Dirk von Zitzewitz nach Etappe 02

Das war … Etappe 02 (Carlos Paz–Termas de Río Hondo)

Prüfung: 521 km, gesamt: 858 km (Prüfung verkürzt auf 387 km)

Vorläufiges Gesamtergebnis nach Etappe 02

01. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Peugeot, Peugeot. 3:52.03 Std.

02. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Peugeot, + 2.23 Min.

03. Vladimir Vasiliev/Boris Zhiltsov (RUS/RUS), Toyota, + 2.42 Min.

04. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, + 3.01 Min.

05. Mikko Hirvonen/Michel Périn (FIN/F), Mini, + 3.03 Min.

06. Leeroy Poulter/Rob Howie (ZA/ZA), Toyota, + 3.40 Min.

07. Cyril Despres/David Castera (F/F), Peugeot, + 4.00 Min.

08. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F), Mini, + 4.14 Min.

09. Martin Prokop/Jan Tomanek (CZ/CZ), +4.29 Min.

10. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul (NL/B), Toyota, 4.53 Min.

Das wird … Etappe 03 (Termas de Río Hondo–San Salvador, Dienstag, 05. Januar 2016)

Termas de Río Hondo (RA)–San Salvador (RA), Prüfung: 314 km, gesamt: 663 km

WP-Start erstes Auto (Rallye-Zeit/Deutsche Zeit): 09:25/13:25 Uhr, WP-Ziel erstes Auto: 12:35/16:35 Uhr

Deutschsprachige TV-Erstausstrahlungen: 05. Januar 2016, 20:30–20:35 und 23:00–23:30 Uhr auf Eurosport1

Am dritten „Dakar“-Tag steht wieder ein Mix aus schnellen, flüssig zu fahrenen Abschnitten einerseits und kurvigen, engen Passagen andererseits auf dem Programm. Es könnte eine Standard-Etappe der eher ruhigeren, leichteren Art werden. Es sei denn, es gibt Regen oder die Strecke ist feucht – dann wird es sehr, sehr rutschig und man sollte jede Sekunde auf der Hut sein.

Das ist … Dirk von Zitzewitz

Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene „Dakar“. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2016 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die fünfte Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen zwölf Podiumsresultate, davon fünf Siege zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

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