Das „Dakar“-Comeback des DvZ: große Ziele beim Start in Saudi-Arabien

30. Dezember 2020
  • Erster großer Rallye-Einsatz nach Side-by-Side-Unfall im August 2019
  • Start an der Seite von „lokaler Institution“ Yazeed Al-Rahji
  • Etwas mehr als Geheimfavorit: Podium das Ziel, Sieg der Traum

 

Dschidda/Saudi Arabien, 30. Dezember 2021 – Dirk von Zitzewitz ist zurück bei der Rallye Dakar: Der norddeutsche „Dakar“-Sieger von 2009 startet vom 02. bis 15. Januar an der Seite von Yazeed Al-Rahji, „lokale Instanz“ im „Dakar“-Gastgeberland Saudi-Arabien und etwas mehr als der Geheimfavorit auf den Sieg. Das ost-holsteinisch–saudi-arabische Duo geht mit großen Hoffnungen in die härteste Rallye der Welt. Das Ziel ist ein Platz unter den ersten Drei, der Sieg der Traum. Bei der Mutter aller Wüstenrallyes vertrauen sie dabei auf drei Dinge: den Heimvorteil, die bewährte Zusammenarbeit miteinander und ihren Toyota Hilux neuester Bauart. Zuletzt hatten Al-Rahji/von Zitzewitz bei der Baja Ha’il Mitte Dezember den Top-Favoriten Kopfzerbrechen bereitet.

 

Viel Feind, viel Ehr – großer Favoritenkreis bei der „Dakar“

Die sind auch bei der Rallye Dakar 2021 diejenigen, die es zu schlagen gilt: „Monsieur Dakar“ Stéphane Peterhansel, der in Edouard Boulanger einen neuen Beifahrer an den Start bringt (FRA/FRA, X-raid-Mini), Nasser Al-Attiyah mit bewährtem Navigator Matthieu Baumel (QAT/FRA Toyota) sowie das eingespielte Duo Carlos Sainz und Lucas Cruz (ESP/ESP, X-raid-Mini). Dazu kommt ein großer erweiterter Favoritenkreis, zu dem auch Al-Rahji/von Zitzewitz zählen: etwa Giniel de Villiers/Alex Haro Bravo (ZAF/ESP, Toyota), Sébastien Loeb/Daniel Elena (FRA/MCO, Prodrive), Bernhard Ten Brinke/Tom Colsoul (NED/BEL, Toyota) oder Jakub „Kuba“ Przygonski/Timo Gottschalk (POL/GER, Toyota) und Joan „Nani“ Roma (Prodrive Hunter). Mit Prodrive betritt ein neues Team die „Dakar“-Bühne, mit Rookie Kris Meeke ein weiterer starker ehemaliger Rallye-WM-Pilot.

Nach einem Jahr Zwangspause, die ich als Teil des Teams von Yazeed Al-Rahji verbracht habe, sitze ich endlich wieder bei einer „Dakar“ im Cockpit. Das war ein langer, steiniger Weg – „bumpy“, wie wir im Marathon-Rallye-Sport auch sagen. Das war harte Arbeit und es wurde etwas gebraucht, das ich per se nur ganz wenig habe: Geduld. Ich freue mich auf die „Dakar“ 2021 und auf den Start mit Yazeed. Wir wollen eine gute Rolle spielen und im Kampf um die Podiumsplatzierungen mitmischen. Und natürlich träumen wir vom Sieg.
Dirk von Zitzewitz vor der Rallye Dakar 2021

 

Langer Weg zurück: Rückkehr zur Rallye Dakar für Dirk von Zitzewitz

Für Dirk von Zitzewitz markiert das Comeback bei der „Dakar“ den Höhepunkt einer langen Phase des Zurückkämpfens. Anfang August 2019 verunglückte der „Dakar“-Sieger von 2009 mit seinem Side-by-side bei der Hungarian Baja schwer – einen fleißigen Schutzengel und eine lange Liste an Knochenbrüchen inklusive. Seither verfolgt „DvZ“ den Weg zurück ins Cockpit mit eisernem Willen und unermesslicher Geduld. Nach zuletzt kürzeren Einsätzen bei Bajas – etwa Mitte Dezember bei den beiden Bajas Ha’il – ist das Ziel erreicht: der erste Einsatz bei der Rallye Dakar seit dem Rückschlag 2019. Kaum ein anderer deutscher Beifahrer war bei der Mutter aller Wüstenrallyes bisher derart erfolgreich: Neben dem Sieg anno 2009 schlagen sechs weitere Podiumsresultate für den Ost-Holsteiner zu Buche: 2011, 2013 und 2015 jeweils der zweite, 2012, 2017 und 2018 jeweils der dritte Platz.

Wahrer Marathon mit viel Sand: die Route durch Saudi-Arabien

Es wäre nicht die Rallye Dakar, hätte es die Route nicht in sich. 2021 führt sie durch Saudi-Arabien mit Start und Ziel in Dschidda. Von dort führt der Weg zunächst durch südliche Gefilde und damit durch das berühmt-berüchtigte „Empty Quarter“ – mit 650.000 Quadratkilometern Fläche die größte Sandwüste der Welt. Nach dem Zwischenspiel in der Rub-al-Chali-Wüste arbeitet sich der „Dakar“-Tross gen Norden vor, wo am 09. Januar in Ha’il der einzige Ruhetag ansteht. Nördlich schließt sich der „Dakar“-Kreis in der zweiten Woche, die wie die erste von viel Sand und Dünen, weiten Flächen und kargen Landschaften sowie vielen Steinen, Geröll und Bergpassagen geprägt wird. Angesichts viele ausgetrockneter Flussbetten sowie zahlreicher Wegkreuzungen nicht nur fahrerisch, sondern auch navigatorisch eine Herausforderung – auch angesichts neuer Regeln. Erstmals wird bei der Rallye Dakar ein elektronisches Roadbook verwendet. Fest im Auto verbaut ersetzt der Tablet-Computer die Papier-Version des bisherigen Notebooks, das als versiegelter Umschlag für den Notfall mitgeführt wird.

 

 

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