Rally Dakar Etappe 13

18. Januar 2013

Das Ziel rückt in Reichweite: De Villiers und von Zitzewitz bereit für den „Dakar“-Schlussspurt

 

La Serena, 18. Januar 2013 Ohne Risiko durch den letzten großen Härtetest der Rallye Dakar 2013 und jetzt dem Ziel entgegen: Auf der vorletzten Etappe von Copiapó nach La Serena haben Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz einen weiteren Schritt in Richtung „Dakar“-Finish gemacht, wo in Santiago de Chile mit der letzten Prüfung am Samstag die „Dakar“ 2013 nach über 8.000 Streckenkilometern zu Ende geht. Mit dem Ziel in Reichweite stehen die Chancen gut, dass das Sieger-Duo von 2009 sein „Dakar“-Ergebnis des letzten Jahres verbessert. 2012 hatten der Südafrikaner und sein deutscher Co-Pilot den dritten Platz in der Gesamtwertung belegt. Aktuell liegen sie unbedrängt auf dem zweiten Gesamtrang hinter Stéphane Peterhansel im X-raid-Mini und mit 44:53 Minuten Vorsprung auf den Drittplatzierten, Leonid Novitskiy (ebenfalls im X-raid-Mini).

Wohl wissend, dass auf der schwierigen 13. Etappe am Freitag noch einiges auf dem Spiel stand, gingen „Ginny“ und „Schnietz“ die 441 Prüfungskilometer kontrolliert, aber mit konstantem Tempo an. Ein Fehler bei der Navigation oder in den tückischen Dünen von Copiapó und die komfortable Ausgangsposition hätte dahin sein können. Statt ein Risiko einzugehen, pilotierten de Villiers und von Zitzewitz ihren Toyota Hilux „made in South Africa“ souverän ins Tagesziel. „Das war keine Etappe, um anzugreifen“, sagt de Villiers. „Dafür war die Gefahr, einen Fehler mit fatalen Konsequenzen zu begehen, zu groß.“ Stattdessen rollte die Three-O-One im Spitzenfeldfeld und verkürzte dabei den Abstand auf Peterhansel an der Spitzenposition sogar noch um einige Minuten. 44:38 Minuten liegen nunmehr zwischen Platz eins und zwei des Gesamtklassements.

 

 

Die Zitate

 

„Die 13. ‚Dakar‘-Etappe war erneut ein hartes Stück Arbeit. Das hatten wir erwartet. In den Dünen mussten wir an zwei Dünenkanten neu ansetzen, um die Dünen zu nehmen. Aber sonst lief alles nach Plan. Unser Toyota Hilux lief perfekt und hat seine Zuverlässigkeit mittlerweile auf allen Terrains bewiesen. Das war heute keine Etappe, um anzugreifen. Jetzt liegt noch ein Tag vor uns, und wir wollen den zweiten Platz sicher ins Ziel bringen.“

Giniel de Villiers über Etappe 13

 

„Die Vorbereitung auf die Navigation dieser schwierigen Etappe war heute Gold wert. Wir sind fehlerfrei durch den Tag gekommen. Als wir bei zwei Dünen neu ansetzen mussten, war Giniel die Ruhe selbst, weil wir wussten, welche Alternativen wir hatten. Am Samstag auf dem Weg zum Ziel in Santiago de Chile wird es noch einmal kurvenreich und recht staubig werden. Aber das Ziel ist greifbar nah, und wir werden alles geben, um es zu erreichen.“

Dirk von Zitzewitz über Etappe 13

 

 

Das Ergebnis: Rallye-Dakar-Gesamtwertung nach Etappe 13

 

  • 01. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mini, 36:44.46 Std.
  • 02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 37:29.24 Std.
  • 03. Leonid Novitzkiy/Konstantin Zhiltsov (RUS/RUS), Mini, 38:14.17 Std.
  • 05. Nani Roma/Michel Périn (E/F), Mini, 38:25.12 Std.
  • 05. Orlando Terranova/Paulo Fiuza (ARG/PRT), BMW, 38:37.26 Std.

 

 

 

Das kommt: Vorschau auf Etappe 14

La Serena–Santiago de Chile

(Verbindung: 122 km, Prüfung: 111 km, Verbindung: 220 km, Prüfung: 15, Verbindung: 158 km )

Endspurt in Richtung „Dakar“-Ziel. Auf hartem Untergrund geht es über eine kurvenreiche Strecke, die vielen Prüfungen in der Rallye-Weltmeisterschaft ähnelt, nach Santiago de Chile. Zudem: viele Hügel, viel Staub und Schotter. Wer hier noch Zeit gutmachen will, riskiert auf den letzten „Dakar“-Metern noch einiges. Holt man hier noch einmal alles aus seinem Auto heraus, hängt man permanent mit einem Rad über dem Abgrund. Muss man im Staub überholen, ist das ein nervenaufreibender Kampf. Kurz vor dem Ziel geht es noch einmal über ein kurzes Prüfungsstück, das dann der spektakuläre Ausklang einer langen Rallye ist.

 

 

Three-O-One, Fahrtrichtung links: Giniel de Villiers

 

Wenn es eine Vielseitigkeitsauszeichnung im Motorsport geben würde, Giniel de Villiers wäre ein heißer Kandidat auf den Sonderpreis für das Lebenswerk. Der sympathische und bodenständige Rennfahrer aus Stellenbosch/Südafrika feierte fünf nationale Meistertitel im Tourenwagen-Sport Südafrikas, besiegte dabei unter anderem seinen späteren Teamchef im Volkswagen-Werksteam Kris Nissen und weitere europäische Top-Stars, bevor er in den Marathon-Rallyesport wechselte. Giniel de Villiers bezeichnet sich selbst als „outdoorsy person“, die es stets an die frische Luft zieht. Egal, ob mit dem Jetski oder dem Mountainbike, Giniel de Villiers ist deshalb immer „in Action“. Doch sportlich wie privat ist dabei kluge Besonnenheit ein absolutes Markenzeichen von „Ginny“. Seine Vita weist deshalb auch beim zweiten Karriere-Weg abseits befestigter Straßen und permanenter Rennstrecken Herausragendes aus: Gemeinsam mit seiner Beifahrerin Tina Thörner (S) belegte er mit Volkswagen anno 2006 Rang zwei bei der Rallye Dakar – ein Meilenstein, denn nie zuvor hatte ein Duo mit Diesel-angetriebenem Fahrzeug eine bessere Platzierung erreicht. Ausgerechnet bei der ersten Rallye Dakar außerhalb des Schwarzen Kontinents gelang 2009 der absolute Durchbruch, unterstützt von Co-Pilot Dirk von Zitzewitz: Gemeinsam feierte das Duo einen historischen Erfolg: Den ersten Sieg eines Afrikaners, den ersten eines Diesel-Automobils und den ersten in Südamerika überhaupt.

 

Three-O-One, Fahrtrichtung rechts: Dirk von Zitzewitz

 

Er ist nicht nur sprichwörtlich als Navigator geboren. Dirk von Zitzewitz erblickte das Licht der Welt an dem Ort, der ihm seit Jahren ein sportliches Zuhause ist: auf dem Beifahrersitz. Der aus Ostholstein stammende Co-Pilot gilt als einer der Besten seines Fachs. 2009 gewann er als Beifahrer gemeinsam mit Giniel de Villiers die erste jemals in Südamerika ausgetragene Dakar. Neuland? Für Dirk von Zitzewitz abseits befestigter Straßen der ideale Ort, sein instinktives Gespür zu zeigen, stets den richtigen Weg zu finden. Der Erfolg und sein Renommee in der Szene sind keineswegs Zufall: Schon als Teenager spielte Zitzewitz mit einem Kumpel und einem klapprigen alten Moped „Dakar“. Damals war das Event jung und international unbedeutend, zog den Offroad-begeisterten Norddeutschen jedoch bereits magisch an. Dirk von Zitzewitz gewann 15 Mal den Titel des Deutschen Enduro-Meisters, ehe er dreimal die Dakar auf dem Motorrad bestritt. Seit 2002 ist er mit unterschiedlichen Fahrern als Co-Pilot bei der Mutter aller Wüstenrallyes angetreten. 2012 schloss sich für Zitzewitz der Kreis: Zehn Jahre zuvor war er erstmals im Automobil angetreten – ebenfalls mit einem privat eingesetzten Toyota. 2013 geht die Kombination De-Villiers-von-Zitzewitz-Toyota in die nächste Runde. Dazwischen liegt ein großer sportlicher Erfolg: Insgesamt schlagen zehn Podiumsresultate, davon fünf Siege bei 33 Etappensiegen und 31 Führungstagen im Automobil zu Buche. Damit gehört Dirk von Zitzewitz schon heute zu den erfolgreichsten Marathon-Rallye-Beifahrern aller Zeiten.

 

 

 

Die „Dakar“ im TV

 

Freitag, 18. Januar 2013

23:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 13. Etappe, Aufzeichnung vom Tage

 

Samstag, 19. Januar 2013

18:45 Uhr Eurosport 2 Rallye Dakar 2013, 14. Etappe, Interviews aus dem Ziel-Biwak (live)

 

Sonntag, 20. Januar 2013

00:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, 14. Etappe, Aufzeichnung vom Tage (Wiederholung)

 

Montag, 21. Januar 2013

00:00 Uhr Eurosport Rallye Dakar 2013, Zusammenfassung der Rallye

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